Im Waschsalon

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Die Inspektion meiner ersten Rechnung im Hotel förderte zu Tage, dass das Waschen eines Paar Sockens $1.50, das Waschen einer Unterhose $2.00, und das Waschen eines T-Shirts $5.00 kostete. Daraufhin setzte sich bei mir die Abenteuerlust durch und ich beschloss, in einen Waschsalon zu gehen und selbst zu waschen.

Waschsalons in den USA sind so eine Sache.

Kollegen hatten mich vorgewarnt: Waschmaschinen in den USA hätten so ihre Eigenheiten ("seien schon sehr speziell", wie die Schweizer sagen würden). Mehrere meiner Kollegen und Freunde träumten von einer deutschen Waschmaschine, und einer hatte sie bereits importieren lassen. Ich war mir sicher, dass dies völlig übertrieben sei.

Bis ich dann im Waschsalon stand und misstrauisch die einzige freie Waschmaschine beäugte. Zum Waschen meiner fein säuberlich in Wolle, 30 Grad, 40 Grad, und 60 Grad Celsius getrennten Wäsche bot mir die Maschine drei Stufen an: "Kalt", "Warm", und "Heiss". Die vorsichtige Nachfrage bei einer bereits eifrig Wäsche sortierenden Frau, was denn diese Wärmestufen in Grad Fahrenheit bedeuten würden, förderte nur Unverständnis zu Tage. Heiss sei halt heiss.

Also beschloss ich, meine 60 Grad Wäsche als "Heiss" zu waschen. Fröhlich stopfte ich die Wäsche in die Maschine und wollte das Waschmittel in das dafur vorgesehen Fach giessen. Nur dass sich kein solches finden liess. Eine weitere Nachfrage bei meiner freundlichen Mitwäscherin ergab, dass ich die Seife einfach auf die Wäsche giessen sollte. Auf mein Zögern hin erklärte sie mir, dass ich am besten die Maschine mit Wasser voll laufen lassen liesse, sie dann öffnen und die Seife hinzugeben, und dann erst die Wäsche einfüllen sollte.

Da die Maschine von oben beladen wurde, stellte sich dies als einfach heraus. Sobald ich die Maschine öffnete, stoppte sie ihre Arbeit. Beim Einfüllen der Seife merkte ich dann auch, dass "Heiss" ca. 35 Grad Celsius darstellte, so dass ich einfach meine (unproblematische) 30 Grad, 40 Grad und 60 Grad Wäsche zusammenkippte und in die Maschine stopfte.

Nach 20 Minuten Waschen waren meine zwei Fuhren fertig gewaschen. Noch einmal 30 Minuten später konnte ich mich stolz mit meiner trockenen Wäsche ins Hotel zurückbegeben, wohlwissend, dass ich auch diesen Schritt meiner Akklimatisierung erfolgreich bestanden hatte.

Copyright (©) 2007 Dirk Riehle. Some rights reserved. (Creative Commons License BY-NC-SA.) Original Web Location: http://www.riehle.org